Georgi Davidov (rechts) in der entscheidenden 7. Partie
Georgi Davidov vom SC Rotenburg präsentierte sich bei den 9. Vellmarer Schachtagen in hervorragender Form. In dem viertägigen Turnier (13.-16. Juli 2017), das in sieben Runden nach dem Schweizer System ausgetragen wurde, setzte er sich im B-Open nach fünf Runden mit 4,5 Punkten an die Spitze des aus 113 Teilnehmern bestehenden Feldes. In der sechsten Runde zeigte er sein bestes Spiel, indem er mit Weiß seinen Gegner aus Kelkheim in einer französischen Partie am Königsflügel geradezu überrollte.
In der letzten Runde sollte ihm dann ein Remis gegen den Tabellenzweiten Mohamad Alhussein Saoud aus Magdeburg genügen. Mit Schwarz nahm der Rotenburger Klavierlehrer das Damengambit seines syrischen Gegners nicht an und wählte die Tarrasch-Verteidigung. Saoud entwickelte jedoch starken Druck am Damenflügel, so dass Davidov mit allen Mitteln der Kunst verteidigen musste. Zeitweise war er gezwungen, alle Leichtfiguren auf die Grundreihe zurückzuziehen, um die variantenreichen Angriffe seines Kontrahenten abzuwehren. Doch nach etwa 40 Zügen konnte sich Davidov halbwegs befreien und übernahm dank eines Freibauern auch selbst die Initiative. In einer für beide Seiten sehr gefährlichen Stellung einigten sich die Spieler dann in Zeitnot auf Remis, was Davidov den Turniersieg und als Nebenprodukt das Preisgeld in Höhe von 450 € bescherte.
Die anderen Teilnehmer aus dem Altkreis Rotenburg belegten bei ihrer ersten Teilnahme an einem größeren Turnier jeweils Mittelplätze: Kevin Sailer sowie Uwe Brehm vom SC Rotenburg mit je 3,5 Punkten im B-Open und Christian Breitbart aus Wildeck mit 3 Punkten im C-Open. Den Sieg im A-Open sicherte sich wie im Vorjahr der lettische Großmeister Viesturs Meijers.
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