"Der vorletzte Fehler gewinnt"
Diese resignative, manchmal aber auch tröstliche "Schachweisheit" des polnisch-französischen Schachgroßmeisters Savielly Tartakower (1887-1956) steht als Motto über unserer kleinen Sammlung von "letzten" und "vorletzten" Fehlern aus der aktuellen Turnierpraxis.
Einen aktueller "Nachweis" für die Gültigkeit des obigen Mottos lieferte die BL Partie von Simon Weber und Ding Zhang
Weber, Simon (1437) - Zhang,Ding (988)
BL Langenbieber 2 - Rotenburg 2, 31.10.2010
12. ... La6?! (Dieser Läuferzug ist an dieser Stelle nicht der beste, trotzdem wird dieser Läufer bald zum Sargnagel der weißen Stellung) 13.Lxd7
13...Tb7? 14.Sdc6 Dc7?
(Die Dame in den Springerabzug zu stellen sieht nicht nur schlecht aus, es ist auch tatsächlich schlecht.)
Objektiv gesehen ist die schwarze Stellung aufgabereif. Ding spielte weiter und gab dem Weißen Gelegenheit Fehler zu machen.
18.Sc6?
Mit diesem Zug wirft Weiß seinen Vorteil weg.
18...Txd7 19.Sd4??
Dies war er, der "letzte Fehler".
Mit welchem Zug hätte Weiß noch weiter kämpfen können?
Mit welchem Zug hätte Weiß noch weiter kämpfen können?
Te8+ 20.Se2 Txd1+ 21.Txd1 Lxe2 22.Td2 Lc4+ 23.Kd1 Se4 0-1